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Ultimate-Abteilung gegründet

Versammlung fordert Fairness auch bei Sportgerichtsverfahren

Duisburg. In Duissern wurde am Samstag die Ultimate-Abteilung des Frisbeesport Landesverbandes NRW (UA NRW) gegründet. Vertreter von sieben NRW-Vereinen waren anwesend. Am Ende wählte die Versammlung Cyril Grether (ART Düsseldorf) zum Abteilungssprecher. Er wird gemeinsam mit dem Einlader und Versammlungsleiter Dominik Hildebrandt (TKD Duisburg), dem Vizepräsidenten von Frisbee NRW, den Aufbau der Abteilung vorantreiben.

Am einstimmigen Gründungsbeschluss nahmen neben dem Verbandsvorsitzenden Werner Szybalski (Münster) und seinem Stellvertreter Dominik Hildebrandt Delegierte folgender Mitglieder teil: ART Düsseldorf (Mathias Brucklacher, Paul Wissel, Cyril Grether), DJK Westwacht Aachen (Christoph Zimmermann), TKD Duisburg (Kevin Rehring), TuS Ost Bielefeld (Stefan Mintert), TV Südkamen (Uwe Kikul), TV Verl (Oliver Hülshorst) und TV Wanne 1889 (Paulina Grampp).

Diskussionsvorlage von Dominik Hildebrandt.

Viel Zeit nahm sich die Gründungsversammlung, um über das Thema „Sportgericht im Ultimate“ zu sprechen. Die Düsseldorfer hatten ein zweiseitiges Papier mit „Informationen zum Thema Sportrechtsweg und Verfahren gegen Family Ultimate“, zu dem jüngst der geschäftsführende Vorstand und das Präsidium der Ultimate-Abteilung des Deutschen Frisbeesport-Verbands (DFV) eine Stellungsnahme veröffentlicht hatte, mitgebracht. Sie erläuterten das Papier und kritisierten insbesondere das mangelhafte Verfahren. „Es gibt im DFV und seinen Abteilungen tatsächlich keine verbindlichen Grundlagen für die vom DFV beschlossenen Strafmaßnahmen gegen Spieler von ART Düsseldorf“, stellte NRW-Präsident Werner Szybalski fest. Er verdeutlichte die Schwächen des DFV, aber auch von Frisbee NRW, bei von Verbandsversammlungen beschlossenen Grundlagen  der Verbandsarbeit: „Insbesondere der Schutz der Sportlerinnen und Sportler ist bei vorgeworfenen Vergehen gegen Verbandsregeln oder den Spirit of the Game ist überhaupt nicht gewährleistet.“

Diese Bereiche sollen durch die Grundlage verbandsrechtlich abgesichert werden.

Nach der intensiv geführten Diskussion wurde eine Arbeitsgruppe der NRW-Ultimate-Abteilung gegründet, die unter anderem das schon zum 3. Landesverbandstag von Frisbee NRW im November 2017 vorgelegte Konzept „Das Sportgerichtsverfahren für den Landesverband NRW“ beschlussreif machen soll. Die Arbeitsgruppe wird von Paul Wissel geleitet. Sie soll möglichst bald durch Vertreter weiterer NRW-Ultimate-Vereine erheblich erweitert werden.

Einstimmig beschloss die NRW-Ultimate-Versammlung einen Antrag an die Ultimate-DFV-Versammlung, die am Samstag, dem 7. April, von 14 Uhr bis 18 Uhr im Seminarraum der Kletterhalle Darmstadt (Lichtwiesenweg 15 in 64287 Darmstadt) tagt, zu richten, in der die Aussetzung aller Sportgerichtsverfahren in der Ultimate-Abteilung bis zur Verabschiedung einer verbandsrechtlichen Verfahrensgrundlage gefordert wird. Noch am Samstagabend übermittelte Dominik Hildebrandt den Antrag („Aussetzung aller Verfahren gemäß 2.6 der GO [Sportrechtsweg] in der UA des DFV bis zur Verabschiedung einer umfassenden Verfahrensregelung“) an die Abteilung des DFV.

Im weiteren Verlauf des rund dreistündigen Treffens wurden verschiedene Bereiche der Verbandsarbeit diskutiert. So verdeutlichte Dominik Hildebrandt ein Problem aus der Vereinsarbeit, das dem Verband arge Schwierigkeiten bereitet: „Spielgemeinschaften sollten in Nordrhein-Westfalen die Ausnahme und nicht die Regel sein.“ Er wies zudem auf verschiedene Probleme aus dieser Praxis hin, die sowohl in der Nachwuchsarbeit als auch bei den Erwachsenen die notwendige Verbreiterung der Ultimate-Basis in den Vereinen be- oder sogar verhindere. Um auf Verbandsseite gegenzusteuern, ist eine Arbeitsgruppe geplant, die sich um die Gründung von Verbandskadern sowie die Ausrichtung eine Länder-Mixed-Pokals der DFV-Verbände kümmern soll.

Auch eine jährliche Trainerkonferenz, bei der neben dem Austausch unter den Übungsleitern auch die Weiterbildung Raum einnehmen soll, brachte Hildebrandt ins Gespräch: „Es geht dabei um die Verbesserung der Trainingsqualität, die Anpassungsfähigkeit auf aktuelle Anforderungen (zum Beispiel bei Regelanpassungen), die Vorbereitung auf den Erwerb der DFV-Trainer-Scheine sowie Ansprechpartner für Nachfragen zu finden.“ Zudem wird schon auf der kommenden Präsidiumssitzung von Frisbee NRW über die Einrichtung von Ultimate-Stützpunkten – zunächst für Junioren – beraten. Auch für diese Verfahren soll eine Arbeitsgruppe in der Ultimate-Abteilung gegründet werden.